Ergebnisse und eventuelle Folgen der Wahl in Bremen…

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Am 15. Mai 2023 fanden in Bremen die Bürgerschaftswahlen statt. Die SPD, die seit 1946 ununterbrochen an der Regierung beteiligt war, erlitt eine historische Niederlage und kam nur noch auf 18,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen wurden mit 28,7 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 23,4 Prozent. Die FDP schaffte mit 6,2 Prozent den Wiedereinzug in die Bürgerschaft, während die AfD mit 5,1 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Die Linke erreichte 10,6 Prozent und die neue Partei „Bremen für alle“ 4,8 Prozent.

Die SPD kündigte noch am Wahlabend an, dass sie in die Opposition gehen werde und nicht mehr für eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition zur Verfügung stehe. Damit ist die bisherige Regierung unter Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) abgewählt. Die Grünen haben nun die Möglichkeit, eine neue Koalition zu bilden. Sie können entweder mit der CDU oder mit der Linken und „Bremen für alle“ zusammenarbeiten.

Welche Folgen hätte ein Austritt der SPD aus der Koalition für Bremen und für die Bundespolitik? Einige mögliche Szenarien sind:

  • Eine grün-schwarze Koalition würde einen politischen Wechsel in Bremen bedeuten. Die Grünen und die CDU haben zwar einige gemeinsame Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung, aber auch viele Differenzen in Fragen wie Migration, Sozialpolitik und Sicherheit. Eine solche Koalition würde vermutlich einen pragmatischen Kurs verfolgen und versuchen, Kompromisse zu finden. Für die Bundespolitik wäre eine grün-schwarze Koalition in Bremen ein Signal für eine mögliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien nach der Bundestagswahl im September.
  • Eine grün-linke Koalition mit „Bremen für alle“ würde eine Fortsetzung des bisherigen rot-grün-roten Projekts bedeuten, allerdings ohne die SPD. Die drei Parteien haben viele gemeinsame Ziele wie soziale Gerechtigkeit, ökologische Transformation und demokratische Teilhabe. Eine solche Koalition würde vermutlich einen progressiven Kurs verfolgen und versuchen, Reformen umzusetzen. Für die Bundespolitik wäre eine grün-linke Koalition in Bremen ein Signal für eine mögliche Alternative zu einer grün-schwarzen Koalition nach der Bundestagswahl.
  • Eine Neuwahl wäre eine weitere Option, falls keine stabile Mehrheit zustande kommt. Dies könnte passieren, wenn die Grünen keine Einigung mit einer anderen Partei finden oder wenn die FDP oder „Bremen für alle“ bei einer erneuten Abstimmung an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Eine Neuwahl würde vermutlich zu einem ähnlichen Ergebnis wie am 15. Mai führen, es sei denn, es gibt einen deutlichen Stimmungswandel in der Bevölkerung. Für die Bundespolitik wäre eine Neuwahl in Bremen ein Zeichen für eine hohe politische Unsicherheit vor der Bundestagswahl.

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